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Andacht

Röm 8, 11: „Gott, der Christus vom Tod auferweckt hat, wird auch eurem sterblichen Leib das Leben schenken – durch seinen Geist, der in euch wohnt.“

 

Bekehrung – oder die Kunst zu Glauben zu finden, bedeutet heute immer noch: Gottes Geist nachzuspüren. Diesen über Zeiten und Generationen wirkenden Geist zu suchen. Mich für ihn offen zu halten. Dann, wenn er kommt, ihn wahrzunehmen. Sich erfüllt sein zu lassen. Man kann ihn nicht erzwingen. Man kann ihn sich nicht erarbeiten. Man kann ihn sich nicht herbeidenken. Wohl kann man versuchen, sein Bewusstsein auf den zu fokussieren, von dem es heißt, dass er diesen Geist gibt. Das wird nicht immer in gleichem Maße, sondern in einem lebenslangen Prozess mit Krisen und Wandlungen geschehen. In jedem Fall kann man diesen Geist erbitten. Paulus versichert, offensichtlich aus eigener Erfahrung, dass sich selbst in schlimmen Lebensphasen auf ihn verlassen kann: „Wenn wir nicht wissen, was wir beten sollen (…), dann vertritt uns der Geist mit unaussprechlichem Seufzen“ (nach Kap 8,26). 

Ich kann meinen Fokus auf den Geistspender ausrichten. Dieser Geist ist der Wärmepol in meinem Leben. Er durchströmt mich. Er bewegt mich. Das kann mir helfen, Impulsen des „Lebens im Fleisch“ wie Schwarz-Weiß-Denken, Haben-Wollen oder Trostlosigkeit weniger nachzugeben. Der Geist umhüllt mich mit Liebe und führt mich ins Offene. Dieser Geist ist die Lebensenergie, die stärker ist als der Tod. Weil sie durch den Tod hindurchgegangen ist. Mich schwankend Glaubenden kann sie stärken und immer wieder die Schönheit des Lebens erfassen lassen. Diese Erfahrung führt letztlich zu einer Lebenshaltung, die sich ausdrückt in dem kleinen Satz, den Paulus über diesen Abschnitt stellt: „Dank sei Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn“ (7,25): für mein Leben, die mich erfüllende Lebenskraft, für die mich umhüllende Liebe Christi und für meinen Glauben, der mich mit anderen Menschen über alles Vorfindliche hinaus verbindet.

 

Friedhelm Schrader